Toleranz ist ein seltsamer Begriff. Je länger man darüber nachdenkt, desto mehr verflüchtigt er sich. Vielleicht liegt das daran, dass wir dazu neigen, ihn vor allem als Negation von Intoleranz aufzufassen. Die ist uns vertraut und in irgendeiner Form mit Gefühlen von Abneigung und mangelnder Akzeptanz verbunden. Aber Toleranz? Wie fühlt sich das an? Und wie verwandelt sich Intoleranz in Toleranz? Handelt es sich um eine Vernunftentscheidung? Und wie stabil kann sie sein?
Wir wollen in diesem Café Philo keine theoretische Diskussion führen, sondern Geschichten erzählen –Geschichten von Toleranz und Intoleranz –ohne moralischen Zeigefinger, sondern aus Lust an der genauen Beschreibung. Denn nur dadurch lässt sich der Gefahr, dass Begriffe wie Toleranz zur leeren Phrase verkommen, entgegenwirken.