Einer romantischen Setzung zu Folge schläft ein Lied in allen Dingen. Inwieweit schläft jedoch ein dystopischer bzw. utopischer Aspekt in allen Liedern oder, um genauer zu sein, in gewissen Spielarten von Musik? Dessen eingedacht: Inwieweit ist Popkultur mit ihren Genres ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen? Oder ist Popkultur eher ein Kaleidoskop möglicher Anknüpfungspunkte? Wie verhält es sich dabei eigentlich mit „Techno“?
Laut verschiedener Autorinnen entstand Techno in Detroit Mitte der achtziger Jahrejanusköpfig als Ausbruchsbewegung und Ausdruck der Verzweiflung der vom System massenhaft Ausgespuckten zugleich. Massenarbeitslosigkeit, die Lust an der Zerstreuung und die Ruinen der ehemaligen Industriemetropole waren die Ingredienzien einer Leidensgeschichte, die popkulturell zu einem transatlantischen Erfolg wurde. Doch was wurde aus dem immanenten Versprechen einer Welt ohne Arbeitszwang und Triebverzicht? Welche Rolle spielte Techno in der Nachwendezeit? Welche Rolle nimmt er heute ein? Versuch der Rekonstruktion eines Transformationsprozesses.