28 Jahre lang stand die Mauer, noch länger steht sie nicht mehr – nahezu eine Generation. Mit der Wen- de 1989/90 wurde das Land DDR radikal überschrie- ben, Treuhand und Massenentlassungen waren die Geburtshelfer der neuen Bundesländer als „blühen- de Landschaften“. Manche Menschen kamen glück- licher davon, andere weniger. In jedem Fall aber schrieben sich die Brüche von Wende- und Nach- wendezeit in die Biografien der Beteiligten ein. Und genauso erging es den Dingen, welche in Chemnitz hergestellt oder alltäglich genutzt wurden. Was ist mit ihnen passiert? Warum kennen die Kinder nicht mehr, was ihren Großeltern einst am Herzen lag und worüber es Geschichten mitzuteilen gibt, Geschich- ten, die den Dingen gehören? Regisseur Mirko Winkel und sein Team gehen – ge- stützt auf Recherchen unter Chemnitzer Entwick- ler/innen, Arbeiter/innen und Nutzer/innen aus der früheren DDR – einer ungewöhnlichen Fragestel- lung nach: Wie haben die Objekte die Wende erlebt? Wie fühlen sie sich heute? Was muss aufgearbeitet werden? – Die Bezugnahme auf Objekte, die Emo- tionalisierung des Materiellen lässt einen Abstand zum Thema Wende- und Nachwendezeit zu, der sonst schwer zu haben ist.
Konzept, Regie und Ausstattung: Mirko Winkel
Dramaturgie: René Schmidt Künstlerische Beratung: Martin Schick
Mit: Claudia Acker und Mona Krueger